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Thứ Ba, 25 tháng 6, 2013

MAIK UND TUYET MAI


(gegenwärtiges MÄRCHEN)

Es war einmal.
Maik hatte sich für den Studiengang Kartographie an der Uni Leipzig (Karl-Marx-Universität Leipzig) eingeschrieben. Maik ist ein junger, gutaussehender smarter deutscher Student an der Uni.
Wie das Leben so will, hatte er eines Tages sein Lehrbuch im Hörsaal vergessen und musste in aller Eile zurücklaufen. Dank einer Fügung war er deswegen einer Studentin aus Vietnam begegnet, die auch gerade die Treppen in den Hörsaal hoch lief.
Die schöne Studentin hatte ihn überholt.
-Etsch, ich bin schneller!
Das war das bezauberndste Lächeln, das Maik je zu Gesicht bekam. Maik erwiderte auch mit einem nicht weniger verzaubernden Lächeln. Maik war ein hübscher Junge mit einem smarten Gesicht und einem sportlichen, schlanken Körper.
Maik wusste auch nicht, warum er sich in dem schicksalhaften Augenblick "Gott sei Dank" plötzlich wie ein Charmeur verhalten hatte.
Er reichte dem schönen Mädchen die Hand und stellte sich vor:
- Ich bin der Maik und studiere auch hier.
- Ich heiße Tuyet Mai und komme aus Vietnam.
- Ich hatte im Hörsaal etwas vergessen.
- Ich studiere Kartographie.
- Ich auch.
- Darf ich dich ein Stückchen begleiten?
- Ja gern, sehr angenehm.
- Maik fühlte sich zu Tuyet Mai sehr hingezogen wie ein Magnet in den gegenseitigen Pol.
Tuyet Mai hatte das Seidentaschentuch, das Geschenk von einem Nachbarverehrer aus Hanoi unter dem Tisch vergessen.
Maik dachte an Mephisto (Faust) und nahm seinen ganzen Mut, der ihm noch zur Verfügung stand und fragte Tuyet Mai:
- Darf ich dich zu einem gemeinsamen, bescheidenem Abendessen einladen?
Für Maik war das auch Neuland. Noch nie in seinem Leben hatte er ein Mädchen zum Abendessen eingeladen. Für Tuyet Mai genauso. Sie war noch nie von einem jungen Mann zu einem Abendessen eingeladen worden.
- Ja, liebend gerne!
- Darf ich deine Hand halten? Fragte Maik.
- Tuyet Mai reichte ihm ihre warme, zierliche Hand. Maik hielt sie sanft fest und führte
Tuyet Mai in den „Auerbach Keller“. 120 Ostmark Stipendium monatlich und Abendessen im „Auerbach Keller“? Schon sehr abenteuerlich!
Kavalier war er doch noch trotzdem!
Im „Auerbach Keller“ angekommen, nahmen sie eng nebeneinander am Holztisch Platz.
Tuyet Mai bestellte einen Tee, Maik einen Schoppen Weißwein.
Maik erzählte einen schönen Witz, wie es sich gehört, Kavalier muss eloquent sein:-)[Cassanova] Tuyet Mai lachte sich tot. Während dessen goss Maik den Zaubertrank in den Tee von Tuyet Mai. Ab jetzt gehört dadurch Tuyet Mai nur ihm  für immer und ewig. Maik hatte das von seinem Meister Mephisto gelernt. Diesmal übertraf der Zauberlehrling seinen Meister.

Vier Jahre Studium in der DDR vergingen sehr schnell und Tuyet Mai musste zurück nach Vietnam.

Die Entscheidung war nicht ganz einfach. Bliebe sie bei Maik, ihrer großen Liebe, musste sie sich darauf einstellen, für  lange Zeit ihre geliebten Eltern, ihre geliebte Heimat nicht sehen zu dürfen.
Die Bürokratiehürde für die DDR-Studenten, die nach dem Studium in der DDR bleiben wollten war sehr hoch.

Die Ausbildungsabteilung bei der Botschaft ist die unüberwindbare erste Hürde, dazu kommt noch die Rückerstattung des Ausbildungkostens, welcher sehr hoch liegt.
Von dort bekam noch keiner auf einfacher Weise die Heiratserlaubnis.
Anders ging es, wenn man Beziehungen hatte, da gab es schon Ausnahmen, die manchmal zur Regel werden konnten. Da Tuyet Mais Eltern zufälligerweise sehr hohe Funktionäre in Hanoi waren, klappte es diesmal zum Glück.
Tage vor der Entscheidung konnte Tuyet Mai kein Auge zu machen.

Sie schrieb einen Brief an ihre Mama:
Meine geliebten Eltern,
meine Mama,
mir blutet das Herz, aber ich muss mich jetzt entscheiden. Ihr habt mich immer so erzogen, dass ich tapfer sein soll und Verantwortung tragen muss, wenn es brenzlig wird.
Der Moment ist jetzt gekommen, meine liebe Mama.
Wie das Schicksal so will, bin ich einem sehr lieben deutschen Kommilitonen begegnet.
Er heißt Maik und hatte wie ich Kartographie studiert. Ich will bei ihm bleiben und wir wollen das Paradies auf Erden zusammen bauen, solange wir noch leben.
Das bedeutet aber auch, dass wir uns noch seltener sehen werden und dass ich nicht gleich bei euch in Krisensituationen sein kann.

Da fällt mir die Entscheidung nicht gerade leicht.
„Duyên hội ngộ, đức cù lao,
Bên tinh bên hiếu, bên nào nặng hơn?“<TRUYEN KIEU>, 

Übersetzung ins Deutsche:
Wenn man das Liebesglück und die Dankbarkeit, 
Pflicht gegenüber den Eltern auf die
gleiche Waage stellt, 
wiegt keines schwerer?

Mama, während ich diese Zeilen schreibe, spüre ich heiße Tränen auf meinem Gesicht.
Ich weiß aber, dass ihr unter keinen Umständen wollt, dass eure liebe Tochter
unglücklich wird. Und dass wir alle nicht wollen, dass Maik unseretwegen traurig wird.
Maik ist ein wunderbarer Mensch, ich hoffe, dass er euer guter Schwiegersohn wird.
Wir sind jetzt vier Jahre zusammen und die ganze Zeit durch „dick und dünn“ gegangen.
In Liebe
eure Tochter 
Tuyet Mai


Sechs Tage später erhielt Tuyet Mai Post von ihrer Mama:

Meine allerliebste Tochter,
als ich deine Zeilen las, hatte ich auch viel geweint, 
aber wir sind  trotzdem froh und glücklich,
wenn du bei deinem Anbeteten bleibst und mit ihm zusammen glücklich wirst.
In Liebe
Deine Eltern“

Maik hat sich mit Tuyet Mai verabredet. Er will Tuyet Mai zum Völkerschlachtdenkmal führen, wo Napoleon Bonaparte die entscheidende und bittere Niederlage vom 16. bis 19. Oktober 1813 erlitt und aus Deutschland  bedingungslos zurückziehen musste. Es ist eben ein Wahrzeichen Leipzigs, danach will er mit Tuyet Mai das Zentrum Leipzigs mit all seinen Schönheiten entdecken. Maik hatte gestern kein Auge zugemacht. Glücklich wird man nur, wenn man ein Herz voll und ganz erobert.
Das ist leichter gesagt als getan. „Hast du das Herz, hast du alles!“
Maik hatte an eine frische rote Rose gedacht. Das wäre zu einfach, zu gewöhnlich.
Ihm fiel es plötzlich ein. Eine frische rote Nelke, die ewig hält und die Deutungshoheit der Empfängerin ganz überlässt. Das erfordert Inspiration und Tuyet Mai ist sowie er sie mittlerweile kennt, eine junge, kluge Frau.
Liebe und Verabredung haben den bezaubernden Reiz in sich, man muss ihn nur
erschließen können.
Maik wartete auf Tuyet Mai im Zentrum, vor dem Hauptbahnhof, die rote Nelke in der
Hand haltend.

Tuyet Mai kam direkt auf ihn zu.
Er öffnete seine Arme und drückte Tuyet Mai fest, ganz fest an sich. Schon ungewöhnlich, aber
was ist gewöhnlich bei den Liebhabenden?!
Maik schaute ihr in die Augen und gab ihr die frische rote Nelke. Während Maik schöne feurige blaue Augen hatte, hatte Tuyet Mai schöne braune Augen, leidenschaftlich und treu.
- Dankeschön! Eine sehr schöne Blume. Habe ich sie verdient?
Gedichte kann Tuyet Mai nicht gleich ins Herz schreiben. In ihrem Sinne kommt das Gedicht jetzt zum Vorschein:

Mein Leben schenke ich dir ab heute.
Nimm es zu deinem Herzen und bau daraus dein Glück,
einmal vergeben nimmt der Inhaber nicht mehr zurück!
Ich vertraue dir, dass du es zu schätzen weißt.
Dein Glück ist darauf gebaut.
Wenn morgen der Sturm in deinem Leben ausbricht.
Halt will ich dir ewig geben und lieben will ich nur eine Person -  dich! (1)

Die rote Nelke ist eine magische Blume und versteckt eine Botschaft an die Empfängerin,
es bedeutet eine starke, unerfüllte Leidenschaft, die mit überreicht wird, immerhin
bedeutet die rote Nelke noch „Glück“, und „Treue“.

Maik und Tuyet Mai leben 30 Jahre glücklich zusammen und haben vier gemeinsame
Kinder.

(1) aus "Lebe dein Leben und kämpfe dafür.." vom gleichen Autor

-ENDE-

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